Page 11 - Animals Asia Jahresbericht 2014
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SCHLIESSUNG DER BÄRENGALLEFARMEN
Willkommen Zuhause
2014 kamen fünf wunderschöne Bären in unserem Die hinreißende layla kam am 17. Juni nach Tam Dao,
vietnamesischen rettungszentrum in Tam Dao an.
nachdem sie Wilderern abgenommen wurde. Ihre erste
Unterkunft wurde ihr schon nach fünf Monaten zu eng und
Die ersten Neuzugänge des letzten Jahres waren Hector (unten das verspielte Mädchen zog in ein geräumigeres Gehege.
links) – ein junges, blindes Männchen – und seine Schwester Dort erforschte sie jeden Grashalm und probierte mit Eifer
Dung (unten rechts). Die Welpen wurden ihren Eltern entrissen und Erstaunen alle neuen Spielsachen aus. Layla liebt es, ihre
und von Laos nach Vietnam geschmuggelt. Zum Glück wurden Spielsachen den Besuchern und Plegern vorzuführen.
die Zwillinge 2012 von den Behörden entdeckt, bevor sie in
eine der furchtbaren Bärenfarmen gesteckt werden konnten.
Wir nahmen sie am 7. März von einer staatlichen Einrichtung in
Nord-Vietnam, die uns um Hilfe bat, in unsere Obhut.
Dank unserer Unterstützer und der Expertise unseres
Veterinärteams lebten sich die beiden Kleinen rasch ein.
Gesundheit und Wohlbeinden machten Riesenfortschritte.
Nach einer Augenoperation im Sommer wurde Hectors Sehkraft
auf dem linken Auge vermutlich vollständig wiederhergestellt,
auf dem rechten Auge kann er nur teilweise wieder sehen.
Nhan Ai („Mitgefühl” auf Vietnamesisch) war am 31. Juli unser
letzter Zugang des Jahres. Ihre 1.600 km lange Reise zu
uns wurde durch den Segen eines buddhistischen Mönches
eingeleitet. Ihre 80 Jahre alte Vorbesitzerin hielt sie wegen ihrer
Galle. Durch die generelle Änderung der Einstellung im Lande,
entschloss sie sich jedoch, Nhan Ai frei zu geben und setzte
Ti Map (unten) kam am 28. März zu uns. Er verbrachte 14 sich mit uns in Verbindung.
lange Jahre im Süden Vietnams in einem Käig. Während
dieser Zeit musste er das Leid der Galleextraktion über sich Nhan Ai hat sich mittlerweile gut eingelebt. Sie fühlt sich
ergehen lassen. Auf dem Weg ins Rettungszentrum musste er wohl und liebt ihr Futter. Nhan Ai (unten) wurde zwar in eine
zweimal wiederbelebt werden. Seine Atmung setzte aufgrund Bärengruppe integriert, zieht es aber vor, Distanz zu wahren.
einer heftigen Reaktion auf das Anästhetikum aus. Im Laufe
der Zeit überwand Ti Map seine ursprüngliche Furcht und
wagte sich hinaus auf das Gras. Dank der noch andauernden
Rehabilitationsphase kommt nun langsam ein freundlicher und
gutmütiger Charakter zum Vorschein.
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